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Klingelerweiterung

Modul zur Anbindung von Funkgongs an eine bestehende Anlage

Ziel dieses Projektes war es Funkgongs an eine bestehende, netzbetriebene Klingelanlage anzuschließen. Käuflich zu erwerbende Lösungen verwenden meist im Sender eine teure Lithium-Batterie zur Stromversorgung und benötigen zudem potentialfreie Kontakte (Das heißt nicht kompatibel zu einer Anlage mit Trafo).

Die im Folgenden beschriebene Lösung lässt sich mit einer Gleich- oder Wechselspannung zwischen 8 und 12V betreiben und bietet dazu einen potentialgetrennten Eingang, welcher direkt mit dem bestehenden Gong verbunden werden kann.

Foto: Platine

Die Senderoutinen dafür stammen aus dem USBFunk Projekt. Sie arbeiten mit allen Funkklingeln des Herstellers Heidemann nach dem HX Protokoll zusammen. Der auf 433,92MHz gesendete Klingelbefehl beinhaltet unter anderem auch einen Verschlüsselungscode - eine 8 Bit Zufallszahl welche die Gongs innerhalb der ersten 15 Minuten lernen, um durch weitere Systeme in der Nachbarschaft nicht beeinflusst zu werden. Mit dem ersten Taster "Learn" kann dieser Code falls nötig gewechselt werden. Er wird auch bei Stromausfall im Microcontroller des Sendemoduls gespeichert. Somit müssen die Gongs nicht neu angelernt werden, wenn mal der Strom weg war. Außerdem gibt es 8 verschiedene Klingeltöne. Auch diese bestimmt der Sender. Diese Einstellung wird ebenfalls im prozessorinternen EEProm gespeichert, und kann mit der Taste "Sound" verändert werden. Der letzte Taster "Test" hat die selbe Funktion wie eine anliegende Spannung auf dem Eingang - die Funkgongs ertönen.

Ab Version 1.1 wird alternativ der selbstlernende Intertechno Funkgong mit blauem Licht ITR-7000 unterstützt. Zum Umschalten muss der Taster "Learn" eine Sekunde gedrückt gehalten werden. Nach dem Loslassen blinkt die LED einmal (HX Modus) oder zweimal (Intertechno Modus). Ein kurzes Drücken der "Learn" Taste wechselt zwischen 16 verschiedenen Codes A1/2/3/4, B1/2/3/4, C1/2/3/4 und D1/2/3/4. Die Taste "Sound" ist im Intertechno Modus ohne Funktion, da dieser Gong nur einen Rufton unterstützt.

Ab Version 1.2 benötigt das Modul zudem nicht mehr zwingend eine dauerhafte Stromversorgung. Damit sind keine zusätzlichen Adern vom Trafo zur Versorgung des Moduls nötig. Der Eingang wird mit der Versorgungsspannung gebrückt, das Modul erkennt dies und beginnt direkt ohne Verzögerung zu senden. Es kann dann einfach auf die Klingel mit aufgeklemmt werden. Dies hat allerdings den Nachteil das nur so lange gesendet werden kann wie der Klingelknopf betätigt wird, was bei kurzem drücken eventuell dazu führen könnte das der Gong gelegentlich nicht klingelt. Hinweise zum Anschluss sind in der Anleitung und im zweiten Video zu finden. Natürlich kann diese Firmware auch mit dauerhafter Stromversorgung verwendet werden.

Bild: Schaltplan Klingelerweiterung

Die Schaltung gestaltet sich relativ einfach. Alle Eingänge sind mit TVS- oder Zenerdioden vor Spannungsspitzen geschützt, wie sie beim Schalten von Induktiven Lasten - also der Spule des vorhandenen Gongs entstehen. Der Schalteingang ist zudem mit einem Optokoppler potentialgetrennt ausgeführt. Als Microcontroller habe ich einen ATMega48 ausgewählt. Er läuft mit 8MHz internem Takt. Ein Quarz ist überflüssig da die geringe Toleranzen in den Timings des Protokolls die Empfänger nicht stören. Als Sender wurde wieder das QAM-TX1 Modul von Quasar mit einem 17,3cm (Lambda/4) langen Draht als Antenne benutzt. Die blaue LED zeigt zudem die Betriebsbereitschaft des Moduls an.

Foto: Platine

Auf der Platinenunterseite sind sind Microcontroller, Optokoppler und einige SMD Widerstände und Kondensatoren in Bauform 1206 deutlich erkennbar.

Das Modul ist so klein, dass es im bestehenden Gong Platz findet:

Foto: Montage

Zur Befestigung habe ich das Plastikgehäuse angeschliffen und Gewindebolzen mit Pattex Stabilit eingeklebt. Das geht am einfachsten, wenn man die Bolzen schon vorher mit dem Modul verschraubt (Isolationsscheiben nicht vergessen!) und dann einfach vier Kleckse Zweikomponentenkleber ins Gehäuse macht. Die verschraubten Gewindebolzen werden dann einfach hineingestellt. Weitere Fixierung ist nicht nötig - der Kleber ist schon nach 15 bis 20 Minuten sehr gut ausgehärtet. Somit kann der Sender unauffällig in der Klingel verschwinden!

Demovideos

Seit August 2011 arbeitet diese Schaltung nun schon ohne Probleme mit zwei Funkgongs im Haus meines Opas. Die Reichweite in Wohnung und Garten kann bis zu 100 Meter betragen und lässt somit keine Wünsche mehr offen. Das Haustürklingeln kann nun nicht mehr überhört werden - und das ganz ohne einen zusätzlichen Klingelknopf anzubringen!

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