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45W LED Treiber

Einstellbarer 700mA Konstantstromtreiber zum Betrieb an 12 Volt

Bei der Suche nach einer passenden Deckenleuchte für mein Badezimmer stieß ich auf ein Problem: Es gibt keine niederspannungsbetriebenen 12V LED Panelleuchten. In Deutschland regelt die DIN VDE 0100 verschiedene Schutzbereiche im Bad. Je nach Installationszone müssen Geräte und Leitungen, sofern überhaupt zulässig, bestimmte Schutzarten erfüllen. Um die Badewanne herum sind nur Leuchten mit Schutzkleinspannung (<12V) erlaubt. Auch wenn die Decke über 2,25m nicht mehr von dieser Regelung erfasst wird, war es mir lieber hier ebenfalls mit Niederspannung zu arbeiten.

Foto: Platine des LED Treibers

Ich entdeckte eine hübsche Leuchte mit der Schutzart IP44, die EGLO Fueva 1 (96059). Diese bringt ein vergossenes 230V LED Vorschaltgerät mit 600mA Konstantstrom mit. Also einfach das Vorschaltgerät gegen einen 12V LED Treiber tauschen, fertig? Denkste. Denn Treibermodule von Meanwell (LDH-45) mit einem passenden Ausgangsspannungsbereich sind nur als 500 bzw. 700mA Variante verfügbar. Sie sind jedoch dimmbar, und damit lässt sich der ausgegebene Strom theoretisch reduzieren. Schauen wir mal.

Durch den Konstantstrom-Treiber regelt sich die Ausgangsspannung von etwa 15V (entspricht 10 Watt) bis 64V (bei voller Leistung) je nach Anzahl der LEDs automatisch ein. Gedimmt wird entweder mit einem PWM Signal oder mit einer analogen Spannung von 0,25 - 1,3 Volt. Ein höherer Strom an den LEDs führt womöglich zu frühzeitigem Ausfall, weshalb ich die 600mA möglichst genau einhalten möchte. Ein einfacher Spannungsteiler am Dimmereingang ist hier also nicht ausreichend, da eine solche Beschaltung von der Eingangsspannung abhängig wäre. Deshalb wird die Referenzspannungsdiode TL431 eingesetzt. Zusammen mit einem 10 Gang Potentiometer bleibt der eingestellte Ausgangsstrom über den kompletten Eingangsspannungsbereich stabil.

Eine weitere Hürde im Datenblatt ist die Anmerkung auf Seite 2, welche eine Verbindung des DIM- Pins zu Vin- oder Vout- verbietet. Im Internet findet man teilweise wirre Schaltpläne mit galvanischer Trennung per DCDC Wandler, da ja offensichtlich eine separate Masse nötig ist. Schließlich findet sich eine Erklärung im DigiKey Forum: Vin- und DIM- sind intern über eine Filterdrossel verbunden. Werden sie extern zusammengeschaltet, ist die Funkentstörung nicht mehr gegeben. Das heißt aber auch, dass die Masse für den Rest der Schaltung einfach aus dem DIM- Pin bezogen werden kann. Damit ist der Filter der kompletten Schaltung vorgeschaltet.

Bild: Schaltplan

Der Schaltplan ist sehr simpel. Vorgeschaltet sind noch eine Sicherung sowie ein Kondensator. Die 2,5 Volt Referenzspannung wird mittels TL431 aus Betriebsspannung und DIM- als Massebezugspunkt erzeugt. Ein Spannungsteiler aus R2 und dem Präzisionspotentiometer R3 halbiert diese auf 1,25 Volt, wenn das Poti in der höchsten Stellung eingestellt wurde. In der niedrigsten Stellung zieht das Poti die Spannung bis auf 0 Volt herunter.

Eine kleine Platine ist schnell gezeichnet und geätzt. Als Schutz vor Feuchtigkeit wurde die Platine mit Isolationslack überzogen. Sie findet in der Leuchte an Stelle des bestehenden Vorschaltgerätes Platz. Die Spannungsversorgung erfolgt aus dem bestehenden 12V Meanwell Schaltnetzteil auf dem Spiegelschrank. Das Ergebnis ist ein angenehm gleichmäßig ausgeleuchtetes Bad.

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